Apotheker geben Tipps zur korrekten Anwendung
Falscher Umgang mit Nasensprays birgt Gefahr
Hannover – Nasensprays und -tropfen sind bei Schnupfen ein Segen. Binnen Sekunden kann man endlich frei durchatmen und man fühlt sich wieder wohl. Doch der kleine Sprühstoß birgt auch Gefahren. Immer mehr Menschen fragen in Apotheken nach, was sie tun können, weil sie ohne Nasenspray nicht mehr durchatmen können. Bei übermäßigem und zu langem Gebrauch von Nasenspray, das heißt über die Krankheit hinaus, spricht man von Arzneimittelmissbrauch. Die Apothekerkammer Niedersachsen erklärt, wie es zum Missbrauch kommen kann und bietet Lösungen an, wie man sich davon wieder befreit.
Wirkungsweise von Sprays und Tropfen
Nasenspray richtig anwenden Nasenduschen und Dampfbäder sind ebenso sehr effektiv. Salben mit ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Pfefferminz oder Kiefernadel wirken zwar nicht abschwellend, bewirken aber durch ihre kühlenden Eigenschaften, dass Patienten das Gefühl haben, besser atmen zu können. Für Säuglinge und Kleinkinder bis zwei Jahren gibt es spezielle, altersgerechte Tropfen, von denen man drei- bis fünfmal täglich ein bis drei Tropfen auf die Bettdecke oder ein Taschentuch in der Nähe des Bettes aufbringen kann. Weiterhin gibt es für Babys ab drei Monaten ein Balsam zum Einreiben auf Brust und Rücken. Dieses ist aber ebenso wie die Tropfen auf keinen Fall im Gesicht anzuwenden. Bei allergischem Schnupfen ist es ratsam, keine abschwellenden Medikamente zu verwenden. Antiallergische Tabletten und Sprays helfen besser, weil sie gezielt gegen die Erkrankung wirken.
Auswirkungen durch zu langen Gebrauch
Entwöhnung Für die Entwöhnung gibt es unterschiedliche Methoden. Es kann durchaus sinnvoll sein, mit der Anwendung eines Kortisonsprays den Ausstieg zu versuchen. Teilweise sind diese verschreibungspflichtig und sollten in einen vom Arzt begleiteten Therapieplan eingebunden sein. Als Alternative bieten sich freiverkäufliche Kinder-Nasensprays, homöopathische oder hypertone Nasensprays an. Diese sind geringer dosiert und können später weiter verdünnt werden. Auch kann es hilfreich sein, dem Patienten den Entzug vom gewohnten Nasenspray zu erleichtern, indem nacheinander erst ein Nasenloch und anschließend das andere entwöhnt wird. Zu Beginn sollten pflegende Nasentropfen mit Vitamin A oder E oder Salben mit Dexpanthenol verwendet werden, um die Nasenschleimhaut zu regenerieren. Da diese aber die natürliche Reinigungsfunktion der Nase stören, sollten sie nur kurze Zeit angewendet werden. Wer Hilfe bei der Entwöhnung braucht, kann jederzeit seinen Apotheker ansprechen.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.
Apothekerkammer Niedersachsen
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